Vertrauen

von | Mrz 24, 2022 | Meine Gedanken

Ein Vogel,
der auf einem Ast sitzt,
hat keine Angst,
dass der Ast brechen könnte.
Denn sein Vertrauen
liegt nicht im Ast,
sondern in seinen Flügeln.
Er glaubt an sich und
seine Fähigkeiten.


(unbekannt)

Soll ich die neue Geschäftsidee wagen, kann ich mein Hobby zum Beruf machen, darf ich aus meiner Beziehung ausbrechen?

Was, wenn ich daneben liege, wenn es schief geht, wenn ich die komplett falsche Entscheidung getroffen habe?

Wie tief kann ich fallen, wie hart werde ich aufschlagen, wie weh wird es tun?

Sobald ich mich mit solchen Fragen plage, ist es eigentlich schon vorbei. Ich beschäftige mich mit Misserfolg, mit dem was alles passieren könnte, wenn mein Vorhaben schief geht. Je mehr ich Energie in diese negativen und vernichtenden Gedanken stecke, desto mehr Gewicht bekommen sie und desto eher werden sie wohl auch zutreffen.

Es ist gut, sich mal damit zu befassen, was wirklich schlimmstenfalls passieren kann. Oft ist der „worstcase“ gar nicht so fatal, wenn er konkret benannt wird. Schlimm sind die diffusen Gedanken ans Scheitern oder ans „Nicht-gut-genug-sein“. Die Energie, die durch diese unterschwelligen Gedanken entsteht ist gefährlich, sie hemmt uns in unserem Unternehmergeist oder blockiert alles Treibende vollends.
Genau deshalb ist es konstruktiv, sich mit dem zu befassen, was wirklich passieren kann, wenn wir scheitern. Und alles was nicht den Tod oder den kompletten Ruin bedeutet, kann wieder aufgeholt werden.

Wie der Vogel am Ast nicht diesem vertraut, sondern seiner Möglichkeit zu fliegen, sollten auch wir unseren Fähigkeiten vertrauen. Wir müssen eine neue Idee, einen langgehegten Wunsch, einen Kindheitstraum einfach angehen und darauf vertrauen, dass wir durch unsere Lebenserfahrung, unser Wissen oder unsere Bekannten auf Unvorhergesehenes reagieren können. Wir müssen nicht alles bis zum Schluss durchplanen und nicht für alles im Leben einen Plan B haben, sondern auch mal das Abenteuer wagen und dann eine Kurskorrektur vornehmen, wenn sie notwendig ist. Es lässt sich einfach nicht alles berechnen im Leben. Bestimmte Hindernisse, Weggabelungen, Möglichkeiten, die noch viel besser sein können, zeigen sich auf dem Weg und nicht am Start.

Vertrauen wir wie die kleine schwarze Amsel unseren Fähigkeiten und wagen uns auch auf neue Wege, undurchsichtige oder holprig erscheinende. Am besten machen wir gleich den ersten kleinen Schritt, recherchieren etwas für unseren Traum, fragen jemanden nach dem ersten oder nächsten Schritt, es kostet nichts. Wenn es uns weiterbringt, können wir uns glücklich schätzen, wenn nicht haben wir gleichviel wie zuvor, erweitert um das Wissen, wie es eben nicht geht.

Am besten halten wir es bei einer Niederlage wie Thomas Alva Edison, dem Erfinder der Glühbirnen, der überzeugt war, auch nach dem x-ten vergeblichen Versuch, eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen, nicht gescheitert zu sein, sondern lediglich 10.000 Wege aufgezeigt zu haben, wie es eben nicht geht. Solche vermeintlichen Niederlagen können wir als unsere Erfahrungen verbuchen und sind auch damit reicher geworden.

Also: es steht dem nichts im Wege, den ersten Schritt in ein langersehntes Abenteuer noch in dieser Stunde zu gehen….

BZ61365